Kulturgeschichte - Klassik - Schiller - Biographie - 1749 - 1771


Schiller - Anfang

Biographie

1759 Kindheit

1772 Akademie

1782 Aufstieg

1790 Olymp

1800 Abschied
Friedrich Schiller
Kindheit und Schule 1759 - 1771

erstellt von Martin Schlu Juli/August 2010 unter Verwendung der Vorarbeit von Ann-Marie Nickel 2001
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1749
Johann Kasper Schiller (geboren auf Schlo� Solitude bei Stuttgart am 27. 10. 1723, gestorben am 7. 9. 1796) l��t sich in Marbach am Neckar nieder, nachdem er es als Soldat und als "Feldscher" (= Wundarzt beim Milit�r) zu etwas Wohlstand gebracht hat. Was ihn nach Marbach gezogen hat, ist nicht bekannt, sei es, da� das W�rttembergische Regiment dort stationiert war, sei es, da� er m�glicherweise dort billig ein Haus mieten konnte. Das kleine St�dtchen am Neckar ist bis heute ein verschlafenes Nest, auch wenn es etwas besser aussieht, als es um 1750 der Fall  gewesen sein mag. Es gibt im Ort bereits ein recht ordentliches B�rgertum und auch heute noch kann man erkennen, da� dort nicht die �rmsten gelebt haben.


Marbacher Innenstadt innerhalb der Stadtmauer, Foto:  Martin Schlu
@ Juli 2010


Johann Kasper Schiller f�hrt sich gut in die b�rgerliche Gesellschaft ein, flirtet mit der sechzehnj�hrigen Elisabeth Dorothea
(Kodwei�, geb.13. 12. 1732, gestorben am 29. 4. 1802), der Tochter des Wirtes "Zum Goldenen L�wen" und heiratet sie kurz danach.

1756
Weil Elisabeths Vater chronisch knapp bei Kasse ist, l��t sich Johann Kasper f�r das w�rttembergische Heer wieder anwerben, zieht mit ihm in den Siebenj�hrigen Krieg und sieht seine Elisabeth erst einmal lange nicht mehr. 1757 wird das erste Kind geboren, eine Tochter mit dem Namen Christophine. Ab und zu darf der Vater nach Hause und Anfang 1759 wird seine Frau wieder schwanger.


Schillers Geburthaus in Marbach. Foto: Martin Schlu @ 2010

1759
Als im Herbst die Wehen einsetzen, ist Elisabeth gerade im Feldlager zu Besuch und schafft es am 10. November bei der Geburt des Kindes gerade noch bis nach Hause. Dieses Kind ist ein Junge,  bekommt den Namen Johann Christoph Friedrich und wird der Grund daf�r, da� die Marbacher sich heute "Schillerstadt" nennen k�nnen. Der Vater bleibt weiter im Krieg, die Mutter zieht die Kinder halbwegs gro� und die wirtschaftliche Situation bleibt bis 1762 unver�ndet. Das Regiment Johann Kaspers ver�ndert ab und zu seinen Standort und die Mutter zieht mit den kleinen Kindern immer hinterher. Wirtschaftlich  sind Schillers zwar nicht arm, aber die Kinderkleidung wird nat�rlich immer wieder geflickt, wie man heute noch an Friedrichs Strampelanzug sehen kann:

Strampelanzug von Friedrich Schiller mit freundlicher Genehmigung des SchillerHauses in MArbach
Schillers Strampelanzug. Foto: Martin Schlu @ 2010
Mit freundlicher Genehmigung des Marbacher Schiller-Hauses

1762 - 1765
Der Vater wird bef�rdert, macht als Hauptmann Karriere und wird nach Schw�bisch-Gm�nd befohlen um dort f�r den immer noch andauernden Krieg Soldaten zu werben. Daf�r mu� er nicht mehr in der Kaserne wohnen, kann endlich mit der Familie auf Dauer zusammen leben und mietet eine Wohnung in Lorch. Friedrich (von der Familie "Fritz" genannt - wie der Preu�enk�nig) ist neugierig und wi�begierig und weil der Dorfschulunterricht nicht so doll ist, zahlt der Vater lieber etwas extra und schafft es, den f�nfj�hrigen Sohn beim Dorfpfarrer Moser als Privatsch�ler unterzubringen. Dort lernt Friedrich nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern schnappt auch etwas Latein und die Anf�nge des Griechischen auf.

1766
Kurz, nachdem den Schillers ein drittes Kind geboren wurde - diesmal eine Tochter mit dem Namen Louise - wird  Friedrichs Vater in seine fr�here Garnison versetzt. Nun mu� die Familie wieder umziehen - diesmal nach Ludwigsburg, wo Herzog Carl Eugen im Schlo� Hof h�lt. Schlo� Ludwigsburg ist damals ziemlich neu, das herzogliche Opernhaus gerade fertig und die Unterk�nfte f�r das Milit�r sind ausgesprochen komfortabel und liegen dem Schlo� gegen�ber. Der Ludwigsburger Hof ist durchaus mit gr��eren Residenzen vergleichbar, denn der Herzog Carl Eugen m�chte au�enpolitisch punkten und das geht am besten mit Repr�sentation und einer vern�nftigen Armee. Daher bezahlt Carl Eugen seine Offiziere nicht nur gut, sondern sorgt auch f�r ihre Familien und so kommt Friedrich als Offizierskind an eine gute und kostenlose Ausbildung.


Innenhof von Schlo� Ludwigsburg, Foto: Martin Schlu @ 2010

Friedrich wird also an der Lateinschule (dem Schlo� gegen�ber) angemeldet und mu� einmal im Jahr an den zentralen Pr�fungen in Stuttgart teilnehmen, denn schon damals haben die W�rttemberger zentrale Abschlu�pr�fungen. Dreimal besteht Friedrich mit der besten Note - auch f�r diese Zeit schon etwas Besonderes.

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