Kulturgeschichte - Klassik - Schiller - Biographie 1790 - 1799


Schiller - Anfang

Biographie

1759 Kindheit

1772 Akademie

1782 Aufstieg

1790 Olymp

1800 Abschied
Friedrich von Schiller
Auf dem Olymp 1790 - 1805

erstellt von Martin Schlu Juli/August 2010 unter Verwendung der Vorarbeit von Ann-Marie Nickel 2001
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- 1790 - 1791 - 1792 - 1793 - 1794 - 1795 - 1796 - 1797 - 1798 - 1799

1790
Am 22. Februar 1790 heiratete Schiller Charlotte von Lengefeld in der sp�ter nach ihm benannten "Schillerkirche" in Jena. Getraut wird er von einem Kollegen, dem Professor f�r Philosophie Carl Christian Erhard Schmid.

Schillers Lehrverpflichtungen sind nicht so besonders hoch und weil er viel Zeit zu Schreiben hat, beginnt nun die sch�pferischste Phase seines Lebens. Die n�chsten Jahre entstehen einige historische Schriften, wie z. B. die „Geschichte des Drei�igj�hrigen Krieges" (1791 - 1793) philosophische Traktare wie „�ber die �sthetische Erziehung des Menschen" (1795) und „�ber naive und sentimentalische Dichtung" (1795 - 1796) und vor allen Dingen viele Theaterst�cke, wie z. B. „Maria Stuart", „Wallenstein", „Die Jungfrau von Orleans", „Wilhelm Tell" und „Die Braut von Messina". Zwischendurch schreibt Schiller auch Gedichte, doch dies geschieht mehr beil�ufig. �ber die gerade geschehene franz�sische Revolution l��t sich Schiller allerdings nicht aus. - nach oben

Schiller als Denkmal vor dem Franz�sischen Dom in Berlin
Das Schiller-Denkmal vor dem Franz�sischen Dom in Berlin
Foto: Martin Schlu � 2006
Herzog Georg I. verleiht Friedrich Schiller den Titel "Hofrat" - damit ist aus dem jungen Wilden ein Bestandteil der b�rgerlichen Gesellschaft geworden. - nach oben
1791
Das neue Jahr f�ngt f�r Schiller nicht gut an. Schon am 3. Januar erleidet er einen k�rperlichen Zusammenbruch, gefolgt von chronischen Histenanf�llen und zeitweilger Bewu�tlosigkeit. Diese Anf�lle dauern noch Wochen an und im Mai kommt es noch einmal zu R�ckf�llen. Vermutlich hat sich Schiller eine Tuberkulose eingefangen, die ihn sein Leben lang nicht mehr losl��t und als derer Folge er vermutlich so fr�h stirbt. Regelm��iges Arbeiten wird dadurch erschwert und weil man ihm das Leben erleichtern m�chte, setzen Ernst Heinrich Graf von Schimmelmann und  Friedrich Christian von Augustenburg Schiller f�r f�nf Jahre lang eine Pension von 1000 Talern aus - auch heute noch ein sehr gutes Jahresgehalt - vor allem, wenn man wei�, da� sich Annette von Droste-H�lshoff einige Jahrzehnte sp�ter f�r weniger als die H�lfte des Betrages ein kleines H�uschen gekauft hat. - nach oben

1792
Schiller wird zum "Ehrenb�rger der franz�sischen Republik " ernannt,  eine Sp�twirkung der "R�uber". Er ist nicht der Einzige, der ausgezeichnet wird, denn die Auzeichnung geht in diesem Jahr auch an den Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock, den Verleger Johann Heinrich Campe, den P�dagogen Johann Heinrich Pestalozzi und den amerikanischen Politiker George Washington - eine Art fr�her Nobelpreis. - nach oben


1793
Am 14. September wird Schillers erster Sohn, Karl Friedrich Ludwig geboren. Die Eltern in Ludwigsburg werden besucht und der Essay  "�ber Anmut und W�rde" erscheint. - nach oben


1794
Die "Geschichte des Drei�igj�hrigen Krieges" wird fertig, au�erdem auch die Sammlung "Neue Thalia" und sein Essay "�ber die tragische Kunst" erscheint. Schiller lernt den Verleger Friedrich Cotta kennen, der einer der ganz gro�en Literaturverleger ist und Cotta erkl�rt sich bereit Schillers Zeitschrift "Die Horen" herauszugeben au�erdem eine neue Zeitschrift, den  "Musenalmanach" . Damit sinkt Schillers finanzielles Risiko, er mu� die Horen nicht mehr redaktionell betreuen, hat mehr Zeit f�r andere Projekte und wird finanziell beteiligt. Cotta und Schiller holen noch Goethe ins Boot, der zusagt, sich an den "Horen" zu beteiligen und nun entwickelt sich ein reger Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller und es kommt zu einer Art Literaturfreundschaft.

Im weitere Verlauf reist Schiller zu Goethe nach Weimar und bleibt zwei Wochen bei ihm - f�r Goethe und seine damalige Lebensgef�hrtin Christiane Vulpius nicht ganz einfach, denn Schiller hat sehr b�rgerliche Vorstellungen von dem Zusammenleben zwischen Mann und Frau, Goethe lebt seit Jahren mit Christiane zusammen, ohne sie heiraten zu wollen und hat mit ihr auch einen f�nfj�hrigen Sohn. All dies wird Schiller verschwiegen, er sieht zwei Wochen lang weder Christiane noch August (die sich st�ndig vor ihm verstecken) und trotzdem kritisiert er Goethes „falsche Begriffe �ber das h�usliche Gl�ck“. Goethe wiederum st�rt Schillers Tabakgestank und dessen Leidenschaft f�rs Kartenspiel und er r�cht sich auf seine Art und verbreitet die Anekdote, Schiller k�nne nur dichten, wenn er den Geruch von faulen �pfeln in der Nase habe. - nach oben

1795
Die "Horen" erscheinen erstmals unter Cottas Leitung. F�r die Zeitschrift schreiben die ber�hmtesten Schriftsteller und Philosophen der Zeit:  unter anderem Herder, Fichte, August Wilhelm Schlegel, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Johann Heinrich Vo� und Friedrich H�lderlin.
Schiller vollendet die Abhandlung "�ber naive und sentimentalische Dichtung". - nach oben

1796
Am 11. Juli wird der zweite Sohn Ernst Friedrich Wilhelm geboren. Im gleichen Jahr sterben Schillers Schwester Nanette und sein Vater. Schiller gibt ab 1896 die Literaturzeitschrift "Musenalmanach" heraus, die einmal im Jahr erscheinen soll. Auch hier sind die Schreibenden Geistesgr��en: Goethe, Herder, Tieck, H�lderlin und August Wilhelm Schlegel. - nach oben

1797
Die f�r die meisten Sch�ler wichtigsten Balladen entstehen in diesem Jahr: "Der Taucher", "Der Handschuh", "Der Ring des Polykrates", "Der Gang nach dem Eisenhammer" und "Die Kraniche des Ibykus". Im Musenalmanach f�r das Jahr 1797 verspotteten in den  "Xenien" Schiller und Goethe gemeinsam literarische Mi�st�nde. - nach oben

1798
Die Ballade "Die B�rgschaft" entsteht, sp�ter noch "Der Kampf mit dem Drachen". Au�erdem wird Schiller endlich die Urkunde f�r die franz�sische Auszeichnung von 1792 zugestellt - diesmal verbunden mit einer Ehrenb�rgerschaft des fanz�sischen Staates. - nach oben
1799
Am 11.Oktober wird das dritte Kind, die Tochter Caroline Henriette Luise geboren. Die Familie zieht am 3. Dezember nach Weimar um. Der "Wallenstein" wird vollendet, ebenso das "Lied von der Glocke". - nach oben

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