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Münchens Museen             
Text und Fotos: Martin Schlu,            Stand: 15. Oktober 2025


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Alte Pinakothek

Lenbachhaus

Museum Brandhorst

Neue Pinakothek






Königsplatz
Für die meisten Besucher der Kulturmeile ist der Königsplatz die U-Bahn-Haltestelle, an der man aussteigt um ins Lenbachhaus oder in die Alte und Neue Pinakothek zu kommen. Am Vorplatz zum Lenbachhaus fällt  das überdimensionale Tor, die Propyläen, ins Auge. Die Propyläen stehen an der Kreuzung der Brienner Straße mit der Luisenstraße und sind als repräsentatives Tor gebaut worden, als die Brienner Straße ab 1802 als Prachtstaße der Maxvorstadt angelegt wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde München ja Residenz des neuen bayrischen Königs und deswegen ganz neu geplant (s. Max-Josef-Platz, oben).
Man wollte die großen Prachtstraßen haben, die man von anderen Hauptstädten kannte und da mußte eben Altes abgerissen werden. Wir kennen das ja vom Neubau des Regierungsviertels in Berlin, bei dem der Größenwahn die Bonner Bescheidenheit abgelöst hat.

Wenn man die Karte der Maxvorstadt aufruft, sieht man, daß die Brienner Straße durch eine große Grünanlage führt, die auf der Luftlinie zwischen dem Hofgarten und dem Nymphenburger Schloß liegt - damals als schnurgerade Straße geplant, aber nur teilweise umgesetzt. Die östliche Begrenzung des Hofgarten ist nach Franz Josef Strauß benannt worden, der ja auch heute noch für viele ältere Bayern direkt nach dem König kommt.

Das überdimensionale Tor fällt ins Auge.
Von dieser Ansicht nach hat man das Lenbachhaus im Rücken. Im griechischen Stil hätte die Vorhalle mit den Säulen auch gereicht, im bayrischen Stil blies man das Tor zu den Propyläen auf...

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Lenbachhaus
Das Lenbachhaus ist eines der wichtigen Museen im Kunstareal der Maxvorstadt. Es war das Wohn- und Arbeitshaus des Malers Franz von Lenbach, der zu Lebzeiten ein sehr bekannter Maler war und viele berühmte Persönlichkeiten seiner Zeit gemalt hat: Bismarck, Kaiser Franz Joseph I, Clara Schumann und viele andere. Man hat ihn auch als „Münchner Malerfürst“ bezeichnet. Goethe war in der deutschen Gesellschaft der „Dichterfürst“ und heute gilt Markus Lüpertz als der deutsche Malerfürst. Irgendwo braucht die deutsche Gesellschaft offenbar immer Fürsten und muß etwas adeln können.

Lenbach
konnte dieses Haus irgendwie finanzieren. 1886 kaufte er das Grundstück an der Brienner Straße, auch damals schon eine 1A-Lage, wie die Immobilienfritzen so eine Lage bezeichnen, und ließ eine Villa errichten, die er etwa so haben wollte, wie den Rubens-Palast in Antwerpen, mitsamt dem Nachbau eines italienischen Gartens. Rubens war ja nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch sehr geldreich gewesen und hatte sich in Antwerpen eine Villa im italienischen Stil bauen lassen. Wir hätten ihn wahrscheinlich als barocken Malerfürsten bezeichnet.

Der Garten des Lehnbachhauses (durch das Gitter fotografiert)
Oben: Der Garten des Lehnbachhauses

Unten:
Die Rubens-Villa in Antwerpen (Foto Susanne Coburger-Schlu, 2016)
Die Rubens-Villa in Antweroen

Zwei Jahre nach dem Kauf (1888)
war das Atelier benutzbar, 1890 war alles fertig und Lenbach zog mit seiner Frau ein. Natürlich hatte er nun erhebliche Schulden und malte deswegen Portraits regelrecht in Serie. Mit einem Projektor an die Wand geworfene Skizzen und Negative mußten jetzt nur noch abgepaust und nachgemalt werden. Es gab zwar kritische Stimmen darüber, aber sie verstummten nach und nach und gesellschaftlich stieg Lenbach bis ganz oben auf, galt als Berater beim Bau des Bayrischen Nationalmuseums und 1902 starb er als Ehrenbürger seiner Geburtsstadt und der Stadt München. Sein Leichenzug durch die Stadt muß ähnlich gut besucht gewesen sein, wie Beethovens Beerdigung in Wien mit 20.000 Zuschauern.

Dreißg Jahre nach Lenbachs Tod wurde sein Stadtpalais zum Standort der Städtischen Galerie. 2013 wurde der Erweiterungsbau des Stararchitekten Norman Foster eröffnet und Teile des Lenbachhauses wurden in die neue Ausstellungshalle integriert. Einer der Schwerpunkte sind Bilder des „Blauen Reiters“, ib. ein Großteil der Sammlung aus dem Nachlaß Gabriele Münters. Link nach Murnau zum Münter-Haus)

ntegration des Lenbach-Hauses in den Glaspalast Norman Fosters
Gut zu erkennen: Die Integration des Lenbach-Hauses in den Glaspalast Norman Fosters.


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Die Pinakotheken
Es gibt zwei Pinakotheken: Die Alte Pinakothek ist eine staatliche Sammlung, die 1836 für die Allgemeinheit eröffnet wurde, als München noch einen König mit viel Geld hatte, der zusammenkaufte, was zu kriegen war. Diese Sammlung ist etwa vergleichbar mit dem Albertinum in Dresden, oder der Wiener Sammlung Albertina, weil die entsprechenden Herrscher so reich waren und viel Geld für Kunst ausgaben

Die Pinakothek der Moderne kannte ich in den 1970er Jahren noch als „Neue Pinakothek". Sie wurde mittlerweile abgerissen und 2002nneu gebaut, hatte aber von Anfang an diverse Baumängel und war im Oktober 2024 gerade wiedereröffnet worden. Der Bestand an moderner Kunst ist riesig, aber ich war in den letzten Jahren noch nicht drin. Mehr als ein Museum schafft man nicht an einem Tag.


Alte Pinakothek
Die Alte Pinakothek ist mit dem Dresdner Albertinum oder der Berliner Musumsinsel das kulturelle Highlight für Malerei und Kupferstiche schlechthin und steht europa- und weltweit mit an der Spitze der Museumsliga. Seit den 1970er Jahren war ich alle paar Jahre mal dort und habe immer noch nicht ausgiebig gesehen. Das liegt an der schieren Größe der Ausstellungen. Auf zigtausend Quadratmetern werden in über sechzig Sälen und Einzelräumen ständig rund 700 Bilder  gezeigt, etliche tausend Werke liegen im Lager und nur um einmal durch alle Räume gegangen zu sein, kann man getrost drei Stunden ansetzen, wenn man gut zu Fuß ist. Alleine das Treppenhaus gibt einen ersten Hinweis auf die schiere Größe des Museums.

Das Treppenhaus der Alte Pinakothek
Treppenhalle der Alten Pinakothek  mit etwa dreißig Metern Höhe

Angefangen hat die Sammlung als private Gemäldegalerei des bayrischen Herzogs Albrecht, der einen Bau errichten ließ (heute die Alte Münze) umd die von senem Vazer und ihm in Auftrgag gegebenen Bilder unterbringen zu können. Der Vater hatte Gemälde von Albrecht Altdorfer (Bild der Alexanderschlacht) und Albrecht Dürer in Auftrag gegeben und gekauft, der Sohn beauftragte Peter Paul Rubens und jeder Nachfolger der bayrischen Herrscherfamilie hatte seine Vorlieben und kaufte entsprechend ein. Im Dreißigjährigen Krieg nahmen die Schweden ein paar Bilder nach Stockholm, nach diesem Krieg waren flämische Bilder in Mode gekommen, es gab Erbschaften von Vettern und entfernteren verwandetn und als Napoleon eine immer wichtigere politische Rolle spielte, kamen die Bestände der pfälzischen Kurfürsten dazu.

Nachdem Bayern ab 1806 Königreich gewrden war, wurde die Alte Münze zu klein und 1836 konnte man die Pinakothek eröffnen. Bereits damals konnte man nicht mehr alte Bilder gleichzeitig hängen. Die nächsten Kriege dezimierten zwar immer wieder die Bestände, aber wer auch immer über Bayern herschte, steckte Geld in die Kunst und so wuchs dei Sammlung bis heute an. Statt der Könige sind die Geldgeber heute allerdings Fördervereine, Indstrielle und Stiftungen, und ein Ende der Sammlng ist nicht abzusehen. Aus der Erweiterung der Museumsmeile erklärt sich dann der Begriff „Alte Pinakothek" und daß einer der bekanntesten Maler des 19. jahrhundert, Franz Lenbach, direkt neb
en der Pinakothek seinen privaten Palast bauen konnte, spricht für die Wertschätzung der Kunst in den besser gestellten Kreisen. Heute ist alles demokratischer: Kinder und Jgendliche sind frei und ab 18 Jahren zahlt man für etliche Stunden Kunst nur € 9,00, ermäßigt sogar nur € 6,00. Das Café ist teurer.

Alte Pinakothek, Barer Straße 27, Eingang Theresienstraße, 80333 München


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Pinakothek der Moderne
Text folgt noch

Die Eingangshalle der Pinakothek der Moderne
Die Eingangshalle der Pinakothek der Moderne.


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Museum Brandhorst
Text folgt

Das Museum Brandhorst mit dem Werbeschild der Ausstellung zu Andy Warhol und Keith Haring 2024
Das Museum Brandhorst mit dem Werbeschild der Ausstellung zu
Andy Warhol und Keith Haring im Herbst 2024

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