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Murnau am Staffelsee Stand: 4. Oktober 2025 | |
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Wohnhaus Gabriele Münter - Staffelsee - Freilichmuseum Glenleiten Schloßmuseum Murnau ist in der Kunstwelt berühmt als Keimzelle des „Blauen Reiter“, einer Künstlervereinigung um Wassili Kandinsky, Franz Marc, August Macke und Gabriele Münter, die sich von München aus ab 1908 in Murnau gründete und stilbildend für den deutschen Expressionismus wurde. Kandinsky und Münter waren ab 1903 ein Liebespaar und als die Beziehung später in der Oktoberrevolution 1917 zerbrach, behielt Gabriele Münter einen großen Teil von Kandinskys Werken und gab sie ihm auch später nicht zurück, weil er ab 1921 anders verheiratet war. Obwohl Murnau später eine Hochburg des Nationalsozialismus wurde, entgingen die Bilder der Beschlagnahme. Als Gabriele Münter 1962 starb, hatte sie alle in ihrem Besitz befindlichen Werke u.a. von Franz Marc, Alexej von Jawlensky, August Macke und Paul Klee dem Münchner Lenbachhaus und der Stadt Murnau übertragen, die seitdem einen unschätzbaren Fundus an expressionistischen Bildern und Skulpturen haben. Regelmäßig wechseln die Ausstellungen im Murnauer Schloßmuseum, einem aus dem Mittelalter stammenden Bau, der nach der Säkularisation 1803 an die Stadt fiel und schnell zum Museum ausgebaut wurde. ![]() Das Schloßmuseum Murnau. Murnau ist übrigens auch die Stadt Ödön von Horvaths, der nach seinem Studium ab 1923 regelmäßig bei seinen Eltern in Murnau ein- und ausging. Das Schloßmuseum hat ihm deswegen eine ganze Etage gewidmet. In diesem Jahr (2025) stand die Ausstellung im Zeichen Olga Meersons, einer fast vergessenen Malerin, die u.a. bei Kandinsky gelernt hatte und als Muse von Henri Matisse galt. Museum der Stadt Murnau, Schloßhof 2 - 5, 82418 Murnau am Staffelsee, Eintritt €12,00, ermäßigt 10,00 bis 18 Jahre frei nach oben Wohnhaus Gabriele Münter Gabriele Münter kam bei einem Dreitagesausflug mit Wassily Kandinsky von München 1908 zum ersten Mal nach Murnau. Kandinsky war zwar 1904 schon einmal dort gewesen, Marianne von Werefkin (1860-1938) und Alexej von Jawlensky (1864-1941) kannten den Ort seit 1905. Im August 1908 schrieben von Werefkin und von Jawlensky an Münter und Kandinsky und baten sie nach Murnau zu kommen. Bis zum September wohnten alle vier im Gasthof Griesbräu und arbeiteten dort zusammen. Münter und Kandinskiy hatten in den letzten vier Jahren gemeinsame Reisen nach Holland, Belgien, Sachsen, die Schweiz, Frankreich und bis nach Tunesien unternommen, doch die Kombination aus Alpen, Mooren, Wäldern, Wiesen und Dörfern hatten sie so noch nicht gesehen und empfanden den Ort und seine Ansichten als wunderschön. Im Mai 1909 fuhren beide wieder nach Murnau und bewohnten ab Juli die gerade neu gebaute Villa Streidel an der Kottmüllerallee, die sie am 21. August 1909 kauften. ![]() Das Wohnhaus Gabriele Münters und Wassily Kandisnskys nach oben Diese Villa lag auf einem Hügel gegenüber der Kirche und dem Alten Schloß und der Blick aus dem Garten oder aus dem ersten Stock war vielleicht ausschlaggebend für den Kauf. Darüber hinaus gehörte zum Haus ein größerer Garten und Münter und Kandinskiy steckten viel Arbeit und Energie in die Anlage. Eines der berühmtesten Bilder Gabriele Münters zeigt genau diese Ansicht: ![]() Oben: Der Ausblick aus dem Garten auf Kirche und Schloss Unten: Das 1910 entstandene Bild dieser Ansicht. (Murnau, Schloßmuseum im Besitz der Sparkasse Oberland). Rechts neben der Kirche ist der Johannesfriedhof, auf dem Gabriele Münter begraben ist. ![]() Ein Inventarverzeichnis von 1910 listet die Möbel auf und beschreibt die Dinge, die nach dem Einzug noch gemacht wurden: Vohänge, die zu nähen waren, Streich- und Malerarbeiten in den verschiedenen Räumen und bis heute kann man von Kandinsky bemalte Gegenstände sehen: die von ihm bemalte Treppe, den von ihm bemalten Küchenschrank und die von eine bemalte Kommode, auf deren Frontseite unter anderem ein weltbekanntes Symbol gemalt wurde: ein blauer Reiter (hier wird die Geschichte des Blauen Reiters nur angedeutet, im Kapitel über Expressionismus steht mehr, MS) Gabriele Münter hat diese Wohnung oft gemalt und Gemälde der einzelnen Zimmer wurden für das Museum so gehängt, daß Münters Bild mit dem gemalte Möbelensemble in der jetzigen Ausstellung korrespondiert. Nicht alle Möbel sind erhalten, doch wo es ging, hat man die Zimmer so eingerichtet, wie sie auf den gemalten Bildern dargestellt sind. Münter und Kandinsky lebten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in diesem Haus, oft besucht vom Ehepaar Franz und Maria Marc, von August und Elisabeth Macke, von Jawlensky und von Werefkin und auch von Arnold Schönberg. Die ersten Planungsgespräche zur Herausgabe des „Blauen Reiters“ fanden in diesem Haus in Murnau statt. Wassily Kandinsky galt ab dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges als feindlicher Ausländer und reiste nach Moskau zurück. August Macke und Franz Marc wurden als Soldaten eingezogen und starben im Krieg. Macke fiel kurz nach Kriegsausbruch, am 26. September 1914, Franz Marc starb am 4. März 1916. Macke wurde in einem Sammelgrab in der Champagne bestattet. Maria Marc ließ ihren Franz ein Jahr später nach Kochel am See überführen und auf dem dortigen Friedhof bestatten, auf dem sie auch selbst liegt. Münter-Haus, Kottmüllerallee 6, 82418 Murnau, Eintritt € 4,00 ab 18 Jahren Literatur: Matthias Mühing / Isabelle Jansen (Autoren) und die Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung (Hrg.): Das Münter-Haus in Murnau (Verkauf im Münter-Haus, € 8,00) nach oben Staffelsee Nach soviel Kultur findet man im Schloßcafé leider nichts Gescheites. Eine sehr gute Alternative ist das Seerestaurant Alpenblick in Uffing, in dem es nicht nur die klassische bayrische Küche gibt, sondern auch viel andere leckere bayrische Spezialitäten. Schweinefleisch können die Bayern, das muß man neidlos anerkennen. ![]() Oben: Am Staffelsee kann man schwimmen, Bötchen fahren oder auch gut gut essen Unten: Badestelle am Staffelsee ![]() Wähend der Wartezeit kann man dem Badebetrieb und den Seeschiffen zugucken und nach zwei Stunden Entspannung dort hat man den Kopf wieder frei. Vom Restaurant aus könnte an direkt schwimmen und wenn man sich in Ruhe umziehen will, liegt das Freiband direkt links. Seerestaurant Alpenblick, Kirchtalstraße 30, 82449 Uffing nach oben Freilichtmuseum Glenleiten Das Freilichtmuseum liegt zwar nur wenige Kilometer Luftlinie vom Murnau und vom Staffelsee entfernt, aber die Anfahrt ist ein bißchen kompliziert und dauert etwa eine halbe Stunde. Zu sehen gibt es ein bayrisches Dorf des 17. bis 19. Jahrhunderts. Mit Kindern sollte man etwa drei bis vier Stunden einplanen, ohne Kinder, gut zu Fuß, ist man in knapp neunzig Minuten durch. Weil es aber - typisch Bayern - immer rauf und runter geht, muß man gut zu Fuß sein. ![]() Freilichtmuseum Glenleiten - hier eine alte Mühle Freilichtmuseum Glenleiten, An der Glentleiten 4, 82439 Großweil nach oben |