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Einführung für Wessis
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- Ich
habe erst sehr spät die Zeit gefunden, diese alte Hansestadt zu
besuchen. Anklam liegt von Greifswald zwar nicht weit entfernt (ca. 45
Minuten über die B 109) und es ist eine der beiden Möglichketien nach Usedom zu
kommen, doch als Transitreisender hält man - kurz vor dem Ziel - nicht
dort an. Wie sich herausgestellt hat, war dies ein Fehler.

Anklam in der Darstellung Matthias Merian um 1650
Beim Besuch an
einem der heißesten Tage des Jahres 2019 fand ich einen schattigen
Platz an der Marienkirche, gegenüber der Nikolaikirche, die es als
Backsteingotik in wirklich jederHansestadt
gibt (Die Marienkirche ist immer die religiöse Stadtkirche,die vom
Klerus unterhalten wird, die Nikolaikirche ist immer die Kirche der
Kaufleute
und Hansefahrer). Kein Besucher außer meiner Frau und mir war dort und
so hatten wir Zeit ausgiebig zu schauen und zu fotografieren.
- Eine
Besonderheit der Kirche sind die reich bemalten Pfeiler, die nach der
Reformation nach evangelischer Tradition übertüncht wurden und erst
Ende der 1970er Jahre wieder zum Vorschein kamen. Hier fanden sich
ganze gemalte Tryptichons, Marien-Darstellungen und jede Menge
mittelalterliche Ornamentik. Für kleine Kinder gab es eine Bauecke, für
die Kirchenmusik gab es eine reichhaltige Plakatwand und angesichts der
Fotos von Gottesdiensten und Konzerten in einer prall gefüllten
Hallenkirche wirkte die Leere heute schon sehr gegensätzlich. Die
Küsterin ließ sich blicken, wir kamen ins Gespräch und ich mußte
versichern mitzuhelfen, daß die Renovierung weitergehen würde. Icb
kaufte damals eine kleine Baustein für die Kirche (5x2x2 cm), den ich
heute noch habe.

oben: Das Äußere der Marienkirche
- Unten: Der Innenraum mit der Orgel

Geht man
an der Marienkirche links heraus, über den Marienkirchplatz, kommt man
entlang der Keilstraße an den großen Marktplatz, der von der
Nikolaikirche und der Peenestraße begrenzt wird. Er ist zwar nicht so
riesig wie der Greifswalder Platz, aber schon eine der größeren
Marktplätze in Mecklenburg. Von dort aus ist es ein Katzensprung zum
Pulverturm, zum Steintor oder zur Nikolaikirche. Ringsum gibt es Cafés
und auf dem Platz stehen rote Kunststoffmöbel zum Sitzen oder Liegen.
Nur Schatten gibt es hier nicht.

Der Anklamer Marktplatz mit der Nikolaikirche
- Die Nikolaikirche
hatte bis zum Zweiten Weltkrieg einen spitzen Helm und eine Höhe von
über 100 Metern. In den letzten Kriegstagen stürzte der Turmhelm ins
Innere der Kirche und weil an Reparaturen nicht zu denken war, blieb
der Turm solange ungeschützt, bis es Gebäudeschäden gab. Der
DDR-Regierung war das Gebäude egal und erst nach der Wiedervereinigng
1990 konnte sich ein Förderverein gründen, der Geld sammelte und ab
1995 zumindest ein Notdach finanzieren konnte. In den folgenden Jahren
flossen auch staatliche Gelder, die einen Wiederaufbau möglich machten
- auch wenn die Kirche als Gotteshaus nicht mehr genutzt wird. Die
Nikolaikirche soll in Zuunft für für Ausstellungen und Veranstaltungen
genutzt werden und Heimstadt des Tourismusbüros sein. 2019 war sie
Gastgeber für eine Ausstellung über Otto Lilienthal, der in Anklam geboren wurde.
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Aufgehängte Flugmaschine
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Otto Lilienthals |
- Nun,
im Mai 2025, wird sie umfassend umgebaut und ist zur Zeit eine
Baustelle. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, schaue ich noch
einmal vorbei.

- Die Nikolaikirche im Umbau
... wird fortgesetzt
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