Hompage Martin Schlu

Anklam - Hansestadt und Tor nach Usedom
Text und Fotos: © Martin Schlu , 8. Mai 2025

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Ich habe erst sehr spät die Zeit gefunden, diese alte Hansestadt zu besuchen. Anklam liegt von Greifswald zwar nicht weit entfernt (ca. 45 Minuten über die B 109) und es ist eine der beiden Möglichketien nach Usedom zu kommen, doch als Transitreisender hält man - kurz vor dem Ziel - nicht dort an. Wie sich herausgestellt hat, war dies ein Fehler.

Anklam in der Darstellung Matthias Merian um 1650
Anklam in der Darstellung Matthias Merian um 1650

Beim Besuch an einem der heißesten Tage des Jahres 2019 fand ich einen  schattigen Platz an der Marienkirche, gegenüber der Nikolaikirche, die es als Backsteingotik in wirklich jederHansestadt gibt (Die Marienkirche ist immer die religiöse Stadtkirche,die vom Klerus unterhalten wird, die Nikolaikirche ist immer die Kirche der Kaufleute und Hansefahrer). Kein Besucher außer meiner Frau und mir war dort und so hatten wir Zeit ausgiebig zu schauen und zu fotografieren.

Eine Besonderheit der Kirche sind die reich bemalten Pfeiler, die nach der Reformation nach evangelischer Tradition übertüncht wurden und erst Ende der 1970er Jahre wieder zum Vorschein kamen. Hier fanden sich ganze gemalte Tryptichons, Marien-Darstellungen und jede Menge mittelalterliche Ornamentik. Für kleine Kinder gab es eine Bauecke, für die Kirchenmusik gab es eine reichhaltige Plakatwand und angesichts der Fotos von Gottesdiensten und Konzerten in einer prall gefüllten Hallenkirche wirkte die Leere heute schon sehr gegensätzlich. Die Küsterin ließ sich blicken, wir kamen ins Gespräch und ich mußte versichern mitzuhelfen, daß die Renovierung weitergehen würde. Icb kaufte damals eine kleine Baustein für die Kirche (5x2x2 cm), den ich heute noch habe.

Das Äußere der Marienkirche
oben: Das Äußere der Marienkirche

Unten: Der Innenraum mit der Orgel
Der Innenraum mit der Orgel

Geht man an der Marienkirche links heraus, über den Marienkirchplatz, kommt man entlang der Keilstraße an den großen Marktplatz, der von der Nikolaikirche und der Peenestraße begrenzt wird. Er ist zwar nicht so riesig wie der Greifswalder Platz, aber schon eine der größeren Marktplätze in Mecklenburg. Von dort aus ist es ein Katzensprung zum Pulverturm, zum Steintor oder zur Nikolaikirche. Ringsum gibt es Cafés und auf dem Platz stehen rote Kunststoffmöbel zum Sitzen oder Liegen. Nur Schatten gibt es hier nicht.

Der Anklamer Marktplatz mit der Nikolaikirche
Der Anklamer Marktplatz mit der Nikolaikirche

Die Nikolaikirche hatte bis zum Zweiten Weltkrieg einen spitzen Helm und eine Höhe von über 100 Metern. In den letzten Kriegstagen stürzte der Turmhelm ins Innere der Kirche und weil an Reparaturen nicht zu denken war, blieb der Turm solange ungeschützt, bis es Gebäudeschäden gab. Der DDR-Regierung war das Gebäude egal und erst nach der Wiedervereinigng 1990 konnte sich ein Förderverein gründen, der Geld sammelte und ab 1995 zumindest ein Notdach finanzieren konnte. In den folgenden Jahren flossen auch staatliche Gelder, die einen Wiederaufbau möglich machten - auch wenn die Kirche als Gotteshaus nicht mehr genutzt wird. Die Nikolaikirche soll in Zuunft für für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt werden und Heimstadt des Tourismusbüros sein. 2019 war sie Gastgeber für eine Ausstellung über Otto Lilienthal, der in Anklam geboren wurde.

Aufgehängte Flugmaschine Otto Lilienthals
Aufgehängte Flugmaschine Otto Lilienthals
Aufgehängte Flugmaschine
Otto Lilienthals

Nun, im Mai 2025, wird sie umfassend umgebaut und ist zur Zeit eine Baustelle. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, schaue ich noch einmal vorbei.

Die Nikolaikirche im Umbau
Die Nikolaikirche im Umbau

... wird fortgesetzt