Hompage Martin Schlu Rostock - Stadthafen und Hansesail
Text und Fotos: © Martin Schlu,  Stand: 26. Dezember 202
            

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Nach der Wende erfand sich Rostock neu. Die Werften sind zwar größtenteils abgewickelt und wurden beispielsweise - wie die Neptun-Werft - zu Supermarktzentren oder sie wurden plattgemacht und als Bauland verkauft. Doch eine funktionierende Werft gibt es hier immer noch und vor zwei Jahren hat ein Rostocker Konsortium auf die zum Verkauf stehende Stralsunder Volkswerft geboten und sie auch gekauft. Die AIDA-Reederei hat sich schon lange in Rostock angesiedelt, auch wenn ihre Schiffe nicht die Warnow hinaufkommen, sondern im Warnemünder Überseehafen anlegen. Dort ist mittlerweile ein internationaler Fähr- und Verladehafen entstanden, bei dem russisches Holz genauso verladen wird, wie europäische Technikbausteine, koreanische Flachbildschirme oder deutsche Touristen und so holt man sich den ersten Eindruck am besten von einem Schiffstörn aus im Stadthafen: - Zum Anfang
Alte Hafenkontore, neue Hafenkontore und die Petrikirche als Keimzelle des nachmittelalterlichen Rostocks.
Alte Hafenkontore, neue Hafenkontore und die Petrikirche als Keimzelle des nachmittelalterlichen Rostocks (Blick von Gehlsdorf aus)
Je nach Jahreszeit fahren mehr oder weniger häufig die Ausflugsschiffe etwa eine Stunde bis Warnemünde, legen dort an und man hat Zeit, am Ostsestrand die Füße ins Meer zu stecken - wenn es nicht zu frisch ist, denn im Winter kann es hier ordentlich kalt werden und die vor wenigen Jahren eingeschneite A 20 und meterhohe Schneeverwehungen sind hier allen noch in guter Erinnerung. Es ist in Rostock immer ein paar Grad kälter als im Rheinland und in Baden, der Frühling ist ein paar Wochen später und der Schnee dafür ein paar Wochen früher.

Immer wieder legen Segler im Stadthafen an (die am zweiten Augustwochenende stattfindende Hanse-Sail gilt als weltweit größtes Seglertreffen überhaupt) und so hat man immer etwas zu sehen. Manchmal ist der Hingucker eine größere Schweden-Fähre wie die Trelleborg, die vor Jahren (2014/2015) im Stadthafen geparkt wurde, weil man sie zwischenzeitlich nicht brauchte und sie hier weniger Liegegebühren kostete.

In Wirklichkeit ist die Trelleborg gut 170 m lang, das fällt aber kaum auf.
Stadthafen mit der Trelleborg aus Trellebirg/Schweden - daß das Schiff 170 Meter lang ist, sieht man auf dem Bild auch nicht.Von Oktober 2014 bis August 2015 lag das Dieses Fährschiff lag betriebsfähig in Rostock und wurde dann verkauft - mittlerweile fährt es für eine iranische Linie.

Hanse-Sail - überspringenZum Anfang
Die Hanse-Sail gilt als weltgrößtes Seglertreffen alter Windjammer und hatte 2017 190 teilnehmende Schiffe. Am zweiten Samstag im August ist immer um neun Uhr die Ausfahrt aller teilnehmenden Segler, denn die sind auch zum Geldverdienen da. Wer mitfahren will, meldet sich online an oder geht auf Verdacht beim Schiff vorbei und fragt. Für einen Betrag zwischen dreißig und hundert Euro darf man dann mitfahren, sollte aber zumindest einen warmen Friesennerz dabei haben, denn es wird sicher mal feucht. 2017 war das Wetter ein bißchen durchwachsen und als die Schiffe gegen fünf Uhr wieder die Warnow heraufkamen, war auch weniger Publikum an der Kaikante als sonst. Letztendlich ist die Sail etwas für eine Million Touristen, die die drei Tage mehr oder weniger auf dem Volksfest am Stadthafen verbringen, denn es gibt „nur“ 33.000 Plätze zum Mitfahren. Der Rest muß dann eben Würstchen essen, Karussel fahren und saufen. Alteingesessene Rostocker machen daher von Donnerstag Abend bis Sonntag um den Stadthafen einen Bogen oder fahren mit der S-Bahn nach Warnemünde und gucken von ferne.

Ein Teil der 190 Segler lag am späten Nachmittag schon im Stadthafen, aber die ganz großen Schiffe bleiben in Warnemünde. Da ist der Stadthafen einfach zu klein.
Oben: Hansesail 2017 bei Regen: Ein Teil der 190 Segler lag am späten Nachmittag schon im Stadthafen, aber die ganz großen Schiffe blieben in Warnemünde. Da ist der Stadthafen einfach zu klein. 2018 war schönes Wetter, viele Segler kamen abends in den Stadthafen und es war erheblich voller (unten).

Hanse-Sail 2018 im Rostocker Stadthafen

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