Hompage Martin Schlu Rostock - Kultur und Subkultur
Text und Fotos: © Martin Schlu,  Stand: 26. Dezember 202
            

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Kunsthalle in Reutershagen - Volkstheater in der KTV - Stadthalle - Musikhochschule

Rostock hat ausreichend  Einwohner für eine gewisse Hochkultur und kann mit den anderen Großstädten oder der Rhein-/Main-Region gut mithalten. Die Stadt ist der Sitz der Norddeutschen Philharmonie, die Musikhochschule liegt gegenüber der AIDA-Reederei an der Strandstraße, Rostock hat ein mit Köln vergleichbares Konzertangebot, es gibt etliche gute Museen und das Theater ist auch nicht schlecht. Parallel dazu sind die Immobilienpreise stark angestiegen und die Stadt boomt - erkennbar daran, daß es praktisch keinen Leerstand mehr in der Innenstadt gibt und ein prestigeträchtiges Immobilienprojekt nach dem andern in die Toplagen gesetzt wird. Stand der Dinge ist momentan ein größerer Komplex am Wasser nördlich des Stadthafens und es wird auch geplant, die große Freifläche der Mittelmole in Warnemünde zu bebauen. Nachdem Hamburg und Berlin die Olympia-Bewerbung zurückgezogen haben - vermutlich hätte man in Rostocker Gewässern gesegelt - wird die Mittelmole nun exklusiv bebaut und die Immobilienpreise explodieren. Eine Suche bei Immonet ergab in den letzten zwei Jahren für eine - noch zu bauende - Wohnung mit 3ZKDBB  Preise wie in Venedig: Man setzt mal eben € 350.000 an. Größenwahn!!!. Am Glatten Aal (Nähe Marienkirche/Kröpeliner Straße) wurde mittlerweile ein weiteres Appartementhaus hochgezogen und für eine kleine Wohnung (2KDBB) geht es ab € 250.000 los. Daß die Holzhalbinsel exklusiv bebaut wurde, minderte allerdings auch nicht die Wohnungsnot, denn die Preise dafür können normale Häuslebauer sowieso nicht bezahlen. Irgendein Oligarch wird sich aber schon als Käufer finden. Bezahlbare Wohnungen sind hier - wie überall in Deutschkand - eine ausgesprochene Seltenheit. Wer hier wohnt, will dann auch Hochkultur.
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Die Infrastruktur ist allerdings noch verbesserungsfähig: Geplant war mal, irgendwann eine stündliche Verbindung nach Berlin einzurichten, denn diese Zugverbindung gab es nur alle zwei Stunden. Nach Bonn oder Stuttgart kommt man mit dem Zug nur einmal am Tag (mit Umsteigen in Hamburg) und der Flughafen in Laage, ein alter Armeeflugplatz, wird nur sporadisch angeflogen.  Ein halbes Dutzend Städte stehen zur Auswahl, Donnerstags oder Freitags fliegt man hin und Sonntags zurück, denn Eurowings und die Lufthansa haben in Rostock nur ein sehr dünnes Angebot und so hat es sich ergeben, daß die paar Taxis dann Flughafenbus spielen und die Fahrgäste auch zuhause abholen.

Natürlich macht der Flughafen bei dieser geringen Auslastung ständig Miese und muß darum immer wieder seine Daseinsberechtigung nachweisen, aber die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns sollte wirklich einen Airport haben, der diesen Namen auch verdient. Von den Fracht- und Passagierzahlen etwa Köln/Bonns oder Hamburg kann man allerdings nur träumen. Im Oktober 2014 meldete die Ostseezeitung immerhin, daß die Flugverbindung ein drittes Mal pro Woche ausgeweitet werden sollt und jubelte, für den Flughafen Rostock-Laage sei damit die Schließung vom Tisch, doch das lassen wir mal einfach stehen. Von einer professionellen Anbindung zwischen Flughafen und Stadt ist man in Rostock leider noch weit entfernt - vielleicht gibt es in zehn Jahren mal eine S-Bahn, die dann auch Fischland und den Darß einbezieht - zumindest wird sie jetzt geplant. Es erscheint mir mittlerweile wie die Planung des BER. NAch dem „Doppelwumms“ (Bundeskanzler a.D Scholz) und der „Kriegstüchtigkeit“ (Verteidigungsminister Pistorius) wird Laage nun öfter angeflogen, spielt für die Kultur aber keine Rolle mehr.

Nun gibt es in Rostock aber eine lebendige Studenten- und Musikszene, die sich in den Vierteln der „Kröpeliner Tor-Vorstadt“ manifestiert - Eingeweihte sprechen als Kürzel nur von der „KTV“. Diese KTV liegt zwischen der Innenstadt und dem kleinbürgerlichen Reutershagen, aber weit genug von den Problemvierteln wie Toitenwinkel, Dierkow oder Lichtenhagen, in denen die Mieten und Immobilien aus gutem Grund billig sind und es immer mal wieder Randale zwischen Neonazis und deren Gegnern gibt. Billig sind die Mieten in der KTV oder in der Nähe der Hochschulen weiß Gott nicht und so gibt es immer mehr Eltern, die für ihre studierenden Kinder bei einem Mietniveau von fast zehn Euro pro qm lieber eine billige Wohnung (ohne Aufzug)  im sechsten Stock der Lichtenhagener oder Toitenwinkeler Platte kaufen. Billiger ist das sicher, besser allerdings nicht. Wer kann, zieht ins Hansavierteloder nach Reutershagen und fragt bei der WIRO nach einer bezahlbaren Wozhnung. Die Verkehrslage für Student/inn/en ist recht gut und von allen Stadtteilen gibt es verläßliche Bahn- und Busverbindungen zur KTV und damit zur Subkultur.


Hochkultur
Kunsthalle in Reutershagen, schöne Lage in Park und am Wasser, regelmäßig gute Wechselaustellungen- eher etwas für die älteren Kinder und ihre Eltern. Bei vier Besuchen  in zwei Jahren haben wir immer gute Sachen gesehen - zuletzt Landschaftsmalerei, dann nun Uecker und Baselitz, 2017 Mattheuer, den Kunstpapst aus Leipzig. Von 2018 an wurde die Kunsthalle erweitert und vergößert, seit 2019 hat sie nun Raum für ihre Objekte und gilt nun als wichtigstes Museum Mecklenburgs. Zuletzt habe ich Udo Lindenbergs
Bilder, Platten und Heiligtümer dort gesehen (Sept. 2023), Kate Dien-Bitt (März '25) und Hans Ticha (Dez. '25)

Navi: Hamburger Str. 40, 18069 Rostock
Straßenbahnhaltestelle „Kunsthalle“
Die Rostocker Kunsthalle


Kulturhistorisches Museum im Kloster
Kloster- und Iniversitätskirche
Das Kulturhistorische Museum ist im ehemaligen Kloster zum Heiligen Kreuz untergebracht. Gezeigt werden Gemälde, Möbel, sakrale Gegenstände und Dinge des täglichen Lebens aus den letzten sieben Jahrhunderten. Besonders interessant sind die Nachbauten der alten Klosterzellen, das Puppen- und Spielzeugmuseum, die Gemäldesammlung von Niederländern und den Malern des 20 Jahrhunderts, die unter den Nazis verboten waren  und die Münz- und Porzellansammlung.

Innenstadt, Zugang über den Universitätsplatz 
Klosterhof 7, 18055 Rostock
Ebenfalls zum Museum gehört die Klosterkirche, die mittlerweile Universitätskirche geworden ist. Sie gehört zum Verbund der Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock zusammen mit St. Marien, St. Petri, St. Nikolai und der Jakobi-Gemeinde, deren Kirche den Zweiten Weltkrieg irgendwie überstanden hatte, von der SED-Herrschaft 1960 aber restlos eliminiert wurde. (Kirchensprengung).
In der Universitätskirche finden die Konzerte der Uni-Ensembles statt, wie z.B. Carl Orffs „Carmina Burana“.
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