Homepage Martin Schlu Einführung nach Usedom
Text und Fotos: Martin Schlu  Stand: 9. Mai 2025

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Usedom ist die östlichste Insel Deutschlands und hat - anders als die große Schwester Rügen - meistens das bessere Wetter. Anders als Rügen hat Usedom erheblich weniger Fläche, aber im Verhältnis mehr Besucher, so daß die beste Reisezeit außerhalb der Sommerferien liegt. Natürlich ist dies für eine normale Familie mit Kindern nicht machbar, aber die werden  auch nicht die Preise zahlen, die in den Sommerferien für eine Dreizimmerwohnung verlangt werden und sich lieber etwas Anderes suchen als ausgerechnet an der Strandpromenade in Heringsdorf.

Fährt man in das Hinterland um das Achterwasser, findet man zwar bezahlbare Wohnungen, aber es ist eben kein schöner Strand für Kinder. Kurz gesagt, wer Urlaub mit kleinen Kindern machen will, läßt von Usedom besser die Finger und fährt aufs Fischland oder nach Dänemark. Ich habe noch nicht herausgefunden, wer in den Sommerferien zwei Stunden Wartezeit in Wolgast oder hinter Aklam über sich ergehen läßt, aber es müssen ja Zigtausende sein, die die blaue Klappbrücke in Wolgast über die Peene fahren wollen und die fänden auch in den Kaiserbädern nicht ausreichend Platz, selbst wenn sie einen  Haufen Geld dafür bezahlen würden.

Das blaue Wunder von Wolgast - zwei Stunden Wartezeit im Sommer sind üblich
Das blaue Wunder von Wolgast - zwei Stunden Wartezeit im Sommer sind üblich


Usedom war schon vor der Reichsgründung 1871 nur etwas für die finanziell stärkeren Kreise, und die rückten - ausgenommen die Hohenzollern -  auch nicht mit einem Stall voller Kinder an. Die Zielgruppe sind also junge Erwachsene ohne Kinder (Double income, no kids = Dinks) oder Pensionäre ohne Kinder (Poks). Geschichte

Usedom liegt schön - da gibt es nichts zu meckern. Von Karlshagen (nordwestliches Ende) bis Swinemünde (südöstlches Ende) hat man einen durchgehenden feinen Sandstrand, von Heringsdorf bis zur polnischen Grenze hat man elf Kilometer Promenade. Hinzu kommen etliche Quadratkilometer Hinterland, die gerade am westlichen Ende mit Peenestrom, Achterwasser (Verbreiterungen der Peene) und dem Stettiner Haff ineinander übergehen - ein Paradies für Bootsfahrer. Hinzu kommt, daß die Verbindung von Süßwasser (Peene) und salzigem Brackwasser (Ostsee und Stettiner Haff) nicht nur bei Naturschützern feuchte Augen erzeugt. Die Artenviefalt ist in solchen Gewässern höher als sonst - wenn man die Viecher in Ruhe läßt.

Kein Sperrmüll, sondern Totholz, Brutstätte für Milliarden Larven und Futter für Tausende Vögel und Fische.
Kein Sperrmüll, sondern Totholz, Brutstätte für Milliarden Larven und Futter für Tausende Vögel und Fische.

Insbesondere an der B110/B109 in Höhe
Murchin (kurz vor Anklam) gibt es ein Hochmoor mit Totholz, das als Vogelparadies gilt, weil der Peenestrom hier ein Mündungsdelta ins Stettiner Haff bildet und seit 1992 etwa 20.000 Hektar renaturiert wurden. Hier leben Rotmilane, Seeadler, im Frühjahr und im Herbst kommen die Kraniche hierhin und in dem flachen See gibt es Hechte.

Die Fahrten über die Insel führen sonst über kilometerlange schnurgerade Alleestraßen durch den Wald, kilometerlang vorbei an gelben Rapsfeldern (im Mai) und Getreidefeldern (im Jul/August)  und wo nicht geackert wird, liegen Weiden mit alle möglichen Vierbeinern. Sogar Wisente gibt es - allerdings gut eingezäunt im Wisentpark Dargen, den man aus den Usedom-Krimis mit Katrin Sass kennt. Es ist ganz hilfreich, sich ein paar Folgen vorab anzusehen um später Drehorte wiederzuerkennen. Auf jeden Fall sollte man ein paar Stunden einplanen, in denen man nur über die Insel fährt und guckt - ob mit zwei oder vier Rädern, muß man selbst entscheiden.

Typische Allee durch riesige Rapsfelder
Typische Allee durch riesige Rapsfelder

Ich habe nur die Sachen beschrieben, die meine Frau und ich selber ausprobiert haben. Der Dino-Park in Zinnowitz ist deshalb nicht besprochen, auch nicht das DDR-Museum und Karls Erlebnisdorf auch nicht. Ich hab das seit etlichen Jahren alles hinter mir und werde es auch nicht mehr mit meinen Enkeln besichtigen. Die spielen sowieso lieber mit ihren Handies. Ältere wie wir (Boomer etc.) gucken dafür lieber Kultur - und da gibt es doch Einiges hier. Wenn man die Kaiserbäder nach ein paar Tagen durch hat, ist man auch bereit für Stilleres. Dafür ist Usedom immer gut.

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